Aus der Reihe “Allgemeine Betrachtungen”
Logik ist Logik, Physik ist Physik, Chemie ist Chemie. Wissenschaft ist Wissenschaft. Und die Prozesse der Wissenschaft dauern manchmal sehr lange. Neue Erkenntnisse werden durch viele andere Wissenschaftler unabhängig überprüft. Die Methoden des Erkenntnisgewinns werden genauso hinterfragt wie die Reputation der Verfasser. Manches führt dadurch auch zu einer Verlangsamung des Durchsickerns von neuen Erkenntnissen – aber ich bin überzeugt, dass sich neue Erkenntnisse nicht dauerhaft unterdrücken lassen – und sie dreht sich doch.
Leider werden auch Wissenschaftler vom verschiedenen Interessensvertretern finanziert und natürlich sind Ergebnisse selten völlig interessensfrei. Und wo Geld und Reichweite aufeinander treffen, können pseudowissenschaftliche Veröffentlichungen schnell als bewiesen verbreitet werden. Gerade in Zeiten von Corona wird das auf sehr schmerzhafte Art und Weise deutlich. Menschen fallen reihenweise auf Publikationen rein, die teilweise den Namen nicht verdient haben. Wenn man darauf hinweist, bestimmt sofort die gefühlte Opferhaltung den Tenor – wie trotzige Kleinkinder, so wirken dabei viele. Oder wie absolut Erleuchtete, die mit uns armen Zweifelnden nur Mitleid haben… Selbstreflektion, die Erkenntnis, dass man nicht alles weiss? Fehlanzeige.
Ich persönlich halte nicht besonders viel von Statistiken und Analysen, sondern setze eher auf eigene Erkenntnisse, Logik und Überzeugung. Mein Politiklehrer – und das ist 40 Jahre her – sagte mal: Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Er hat einfach recht. Eine Statistik kann hilfreich sein, keine Frage. Aber sich nur daran zu orientieren, was “Meinungsbilder” und “Marktforschung” ergeben, ist gefährlich dumm.
Eine Studie zum Beispiel, das Masken nicht schützen, ist simpler Quatsch. Sowas wurde während der Corona-Zeit oft verwendet, um gegen den “Maskenzwang” vorzugehen. Ich habe mich übrigens nie unter Zwang gesetzt gefühlt, weil ich eine Maske getragen habe. Auf meine Mitmenschen Rücksicht zu nehmen, ist eine Frage der guten Erziehung. Und die Studie? Physik bleibt Physik. Wer eine Maske falsch trägt, ist weniger geschützt – stand auch so in der Studie. Das ist aber kein Argument dafür, dass die Maske nicht schützt, sondern belegt eher die Unfähigkeit der Verbreiters zu differenzieren. Ebenso wie die Unfähigkeit ehrliche Überschriften zu formulieren…
Oder ein Beitrag, der prognostiziert, dass in 10 Jahren – unter bestimmten Voraussetzungen – die Polkappen geschmolzen sind, bleibt genau das – eine Prognose. Wenn der Verfasser damit unrecht hatte, heißt das bei weitem nicht, dass der Klimawandel quatsch wäre… Mit sowas als Argument gegen den Klimawandel konfrontiert zu werden, läßt dann doch am Interlekt des Gegenüber zweifeln.