Hallo miteinander,
ich bitte Euch ein paar Minuten um Eure Aufmerksamkeit. In den vergangenen Monaten haben wir gemeinsam einen komplexen Bundestagswahlkampf geführt. Ich hatte die große Ehre von der Aufstellungsversammlung als Listenkandidat für Euch von Euch gewählt worden zu sein.
An dieser Stelle wird es nun auch höchste Zeit, Euch allen für die Unterstützung und Mitarbeit im Wahlkampf zu danken. Ihr habt Großartiges geleistet.
Ich habe mir wirklich große Mühe gegeben, den Anforderungen gerecht zu werden. Rückblickend muß und will ich gerne zugeben, dass nicht alles so gelaufen ist, wie wir es gerne gehabt hätten. Ich habe den Fehler gemacht zu lange auf Vorgaben vom Bund und vom Land zu warten. Ich habe den Fehler gemacht nicht immer deutlich genug mit Euch allen zu reden. Ich habe den Fehler gemacht, mit Ideen wie der „SWAT“ Analyse oder dem „Verfügbarkeitsplan“ Elemente einführen zu wollen, für die es keine Zustimmung gab. Ich habe viele Fehler gemacht, aber ich sage Euch auch ganz offen: Ich habe mich bis zuletzt eingesetzt und habe mir selbst nur wenig vorzuwerfen.
Wir sind nur wenige Aktive im Kreis und wir sehen leider oft darin ein Hindernis, statt es als Chance zu begreifen. Dabei haben wir ganz tolle Menschen hier:
- Markus, ohne dessen Organisationstalent und Einsatzfreude wir immer wieder aufgeschmissen wären.
- Thomas, der als alter Politikhase immer wieder mit guten Ideen und kontinuierlicher Arbeit begeistert
- Frank W, der unermüdlich seine grandiosen Fähigkeiten im Bereich Grafik und Design in unsere Dienste stellt – und dass trotz der Belastung durch die Hansen-Story
- Michael, der uns im letzten Jahr eine Internet Präsenz aufgebaut hat, die sich sehen lassen kann und der in Henstedt-Ulzburg immer mal wieder mahnend den Finger hebt
- Claudia, die mit viel Herz und Ihrem engagierten Mann Torsten zu unmöglichen Zeiten einspringt, um Dinge umzusetzen
- Ingo – ich kenne nur wenige, die besser beim Straßenwahlkampf agieren können
- Toni, von dem ich relativ wenig wusste, der sich aber durch seine Kontinuität und Einsatzfreude viel Respekt verdient
- Ramon, ein Querdenker und Wirrkopf, der für eine gute Idee immer zu haben ist
- Frank K, der trotz aller Wirren in Norderstedt uns nicht den Rücken gekehrt hat, sondern bei Aktionen federführend mitwirkt
- Matze, mit dem ich in Norderstedt das erste Mal einen Infostand gemacht habe – und mit dem ich das jederzeit wieder machen würde
- Ronald, unaufdringlich aber präsent bleibt der den Piraten und Ihren Ideen treu. Als Finanzpirat hatte er nur wenig zu tun, aber er wenn es viel mehr gewesen wäre, bin ich sicher, es wäre bei Ihm richtig gewesen
- Hendrik, der schon seit Monaten oft alleine am Stammtisch in Norderstedt sitzt und unsere Fahne hochhält
- Kevin, der nicht aktiv aufgetreten ist und doch da war als darum ging Plakate aufzuhängen
- Angelika, die mit festen Überzeugungen nicht nur im Kreis sondern gerade auch im Land aktiv ist
- Peter, der sich zum Wahlkampf entschlossen hat Mitglied zu werden und sich als Direktkandidat eingebracht hat
Ihr wisst, die Liste der Namen ist noch viel länger. Uns alle vereint der Wunsch nach einer durchgreifenden Änderung in der Art wie Politik gemacht wird. Uns eint der Wunsch nach Privatsphäre, Selbstbestimmung und Solidarität.
In den letzten Monaten ist es im Rahmen des Bundestagswahlkampfs leider immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen uns gekommen. Auseinandersetzungen, die Respekt vermissen ließen und die die Würde des Anderen angriffen. Auseinandersetzungen, die in Extrempositionen geführt wurden und keiner Seite die Möglichkeit gaben Ihr Gesicht zu wahren. Das muss aufhören!
Wir müssen uns darauf besinnen, dass wir uns alle gegenseitig brauchen. Alleine können wir unsere Ziele nicht erreichen und wenn wir weitermachen wie bisher, werden sich wohl kaum neue Mitstreiter finden, die auch längerfristig dabei bleiben.
Wir müssen uns – jeder für sich – fragen, was wir erreichen, wenn wir die Vielfalt und die Kreativität in der Partei so unterdrücken, dass sie sich nicht entfalten kann. Wenn wir durch versteckte Angriffe die Motivation einzelner zerstören. Nein, ich sage hier nicht, dass wir das bewusst tun. Aber es ist die Sprache, die schon ein Zeichen ist.
Wenn wir zum Beispiel Sätze verwenden wie „dann müsst Ihr schauen, wie Ihr das löst!“ dann steckt in den Sätzen eine Meta-Botschaft, die übermittelt wird. Die Botschaft ist: Das ist nicht meine Meinung und deshalb macht Ihr das mal alleine. Das „Ihr“ grenzt den Sprecher bewusst aus. Es zeigt, dass er nicht willens ist, ein „Wir“ zu denken. Und wenn wir nicht „Wir“ denken, sind die Folgen offensichtlich.
Wir können den ganzen Tag über Lokalpolitik reden. Das ist wichtig und notwendig. Aber es ist meines Erachtens ebenso notwendig über das Miteinander zu reden und die Unklarheiten zu beseitigen.
Denn wenn wir langfristig Ziele erreichen wollen, müssen wir sicherstellen, dass wir gerne miteinander reden. Alle. Davon bin ich überzeugt.
Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit!