(08) – Gendern

Aus der Reihe “Allgemeine Betrachtungen”

Natürlich ist jeder Mensch ein Individuum und wichtig. Ganz egal welcher Glaubensrichtung er angehört, welche Farbe seine Haut hat, welche Vorlieben er mit wem wie teilt. Es ist schade, dass wir nun mehr gezwungen werden sollen, diese Selbstverständlichkeit extra zu betonen. Lediglich um Aufmerksamkeit auf den Inhalt und nicht auf eher ungewohnte Wortkonstruktionen zu lenken, verzichte ich auf besondere Schreibweisen.

Ich gendere nicht. Jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau, ist erstmal Mensch. Das generische Maskulinum grenzt nicht die Frauen aus, denn es betont auch nicht die Männer. Es ist nicht männlich, braucht deshalb auch keine weibliche Ergänzung. Es ist einfach gewachsene Sprache. Sie kann und wird sich durch die Gesellschaft verändern – aber es ist anmaßend eine Änderung aufdrängen zu wollen.

Die Argumente über objektive Benachteiligung kann ich nachvollziehen – ich benachteilige (hoffentlich) niemanden. Wir werden nur zu einem gesunden Umgang kommen, wenn wir die Benachteiligungen bekämpfen. Doch sie sind nicht primär in der Sprache, sondern im alltäglichen Umgang miteinander. Ein Drängen auf Sprachänderungen führt meines Erachtens eher zum Gegenteil dessen, was man erreichen will.

Mann und Frau sind unterschiedlich und ich finde man sollte die Unterschiede respektieren und achten, statt alles zu einem Einheitsbrei verkommen zu lassen. Und wer Sprache versteht, kann Wortkonstruktionen wie “Studierende” nichts abgewinnen, denn das Wort ist eine Substativierung der Tätigkeit, die nur während der Tätigkeit die Person bestimmt. Ein/e Studierende/r die/der gerade isst, ist Essende/r, nicht Studierende/r…

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