(11) – Sexualität

Aus der Reihe “Allgemeine Betrachtungen”

Transgender, LBQTxxx und mehr… Jeder war der Pupertät ausgesetzt, es ist bis heute eine Phase der Selbsterkenntnis und der eigenen Positionierung. Ich habe in meiner spätpupertären Phase homosexuelle Freunde gefunden – und wurde auch bei Parties als die “Quoten-Hete” bezeichnet… 🙂 Meinem Interesse am anderen Geschlecht hat das nicht geschadet, aber es hat geholfen mein Weltbild zu erweitern. Jeder so, wie er mag.

Heute habe ich den Eindruck, es wird Jugendlichen zu leicht gemacht, wie ein Fähnchen im Wind seine eigene Identität zu wechseln. Das ist nur leider keine Hilfe, sondern die Erlaubnis sich einfach der selbstkritischen Auseinandersetzung zu entziehen, den eigenen Umgang mit Zweifeln zu lernen, erwachsen zu werden und sich im eigenen Winkel des Universums heimisch einzurichten.

Und man kann diese Identätswechsel heutzutage wiederholen. Eben immer, wenn irgendwas nicht so läuft wie man es selbst will… Statt total-offenem Umgang bedarf es mehr professioneller Hilfe – an deren Ende sehr wohl zum Beispiel auch eine Geschlechtsumwandlung stehen kann. Keine Frage, es gibt echtes Leid da draussen!

Und ja, diskriminieren geht gar nicht und ernstnehmen muss man jeden. Aber das Thema gehört meines Erachtens einfach nicht auf die Tageskarte. So wie viele andere Dinge, betrifft auch das Thema nicht die Mehrheit der Bevölkerung, sondern eine marginale Minderheit – die es sich allerdings lautstark anmaßt, mir Ihre Meinung aufdrängen zu wollen und Kinder im Kindergartenalter bereits über vielfältige unterschiedliche Sexualausrichtungen aufklären zu müssen.

Ich freue mich, wenn in Kindergärten Rollenbilder durchbrochen werden und so ein offerenes Denken Einzug hält, aber bis zu Pupertät ist ein Kind ein Kind und sollte mit Sexualtätsfragen primär im Sinne der Frage “Woher kommen die Babies” zu tun bekommen. Das ist eine Frage der körperlichen und geistigen Entwicklung. Der Rest kommt früh genug.

Und ja, ich werde mich immer solidarisch vor Schwule und Lesben und alle Anderen stellen; Ihre und damit auch meine Rechte schützen und versuchen Diskriminierung zu verhindern. Sie haben Ihren Weg gewählt, das respektiere ich – und ich muss ja nicht mit Ihnen ins Bett, oder? 😉

Es ist mir völlig egal, ob eine Frau oder ein Mann meine Heizung repariert. Ich habe um Hilfe gerufen, weil meine Heizung kaputt ist, nicht weil ich einen Mann oder eine Frau sehen will. Das Überbetonen dieses Themas geht mir auf den Keks.

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(10) – Krieg und Frieden

Aus der Reihe “Allgemeine Betrachtungen”

In den 80’ern bin ich in Bonn bei den Ostermärschen dabei gewesen. Ich habe gegen Pershing und SS20 demonstriert. Wir haben abends am Lagerfeuer gesessen, Friedenslieder gesungen und im strömenden Regen in Zelten übernachtet. Ich habe Zivildienst gemacht und bin ein ernster Gegner von Waffen. Ich empfinde mit all den Menschen, denen durch Gewalt leid getan wird.

Diese Position habe ich seit damals bis heute nicht verändert und ich bin bis heute überzeugt, dass Gewalt und Abschreckung nur in eine Spirale von “noch mehr davon” führen. Und dann kam eine Supermacht und zeigte mir durch Großreichsphantasien, dass sie gewillt ist, genau durch diese Mittel – Gewalt und Abschreckung – Ihre Interessen rücksichtslos durchzusetzen. Das war 2014. Seit dem habe ich mit mir selbst lange Diskussionen geführt, ob meine Position in der Realität haltbar bleibt. Und ich befürchte “nein”. Wir haben versagt, denn wir haben für den Kapitalismus und die Bereicherung einzelner, die Pficht vernachläßigt unsere Positionen, gerade die völker- und menschenrechtlicher Art zu verteten.

Was mit einem unabhängigen Land (welches auch nicht lupenrein demokratisch war) passiert, kann überall anders auch passieren. Unsere lange Friedenzeit darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Dikatoren gibt und das andere Staatsformen und andere Kulturen auch andere Werte haben können – Werte in denen ein Menschenleben nicht so viel Wert ist…

Wir haben in Europa durch die Welthandel und die “bilateralen” Vertäge ganz viel Abhängigkeiten geschaffen. Wir sind davon ausgegangen, dass diese Abhängigkeiten uns auch schützen – nach dem Motto, der Andere hat mehr zu verlieren. Das diese ganze Logik nichts Wert ist, sollte allerdings inzwischen dem letzten klar geworden sein – und es war schon 2014 sichtbar.

Es sollte und darf uns nicht gefallen; wir sollten und müssen daran arbeiten, dass es nicht nötig ist, aber damit wir uns Diskussionen um Diversität, genderneutrale Sprache und Klimaprotest (also unseren Frieden und Wohlstand) leisten können, scheint es keinen anderen Weg zu geben, als eine eigene starke Bundeswehr, eine starke und einheitliche Nato, ein entsprechendes Verteidigungsbudget und die Wiederaktivierung der Wehrpflicht. Verteidigen ist was anderes als Angreifen.

Wir haben versagt, denn wir haben für den Kapitalismus und die Bereicherung Einzelner die Pficht vernachläßigt, unsere Positionen, gerade die völker- und menschenrechtlicher Art zu verteten. Niemand muss anderen Staaten erklären, was sie machen sollen und was nicht. Aber umgekehrt kann uns auch niemand zwingen, mit ihm zu handeln. Statt zu belehren einfach mal keinen Vertrag unterzeichnen, kein Fördergeld fließen lassen.

Und – bitte wieder anfangen Produktionsstätten nach Europa zu holen, indem die Einführ von Gütern aus Billigländern  so kostenintensiv wird, dass sich die Herstellung direkt in Europa wieder lohnt. Statt Deutschland zum Billiglohnland verkommen zu lassen, sollte sicher gestellt werden, dass Leistung auch hier fair entlohnt werden kann. Es ist sowieso absoluter Unsinn im Rahmen von teils freiwilligen Selbstverpflichtungen via Vertrag die Einhaltung von menschlichen Arbeitsbedingungen und Umweltauflagen festzulegen.

Das das mit den Verträgen nicht funktioniert, haben wir doch hoffentlich bald mal gelernt. Zumindest bei Verträgen mit Ländern, die andere Gesellschaftsformen haben, oder wenn die Bereicherungsmöglichkeit weit über den Risiken liegt. Und es ist die Ironie unseres Systems, dass dieses unser Rechtssystem von anderen Ländern/Kulturen hemmungslos gegen uns angewandt wird. Kein nicht-EU Partner sollte das Recht haben, EU Staaten zu verklagen!

Ja, das klingt nach Abschottung und Protektionismus – aber genau das machen China, Russland und Amerika schon seit langer Zeit, während bei uns immer noch Wirtschaftsbosse die Politik entscheiden – und das einzige Ziel eines Unternehmens ist Gewinnmaximierung – Loyalität zum EU System? Fehlanzeige. Wird Zeit, dass die Politik wieder für das Land und seine Menschen gemacht wird – nicht für die Bonzen.

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(09) – Klima

Aus der Reihe “Allgemeine Betrachtungen”

Klimakollaps. Es ist zu spät. Das Klima ändert sich. Die Änderung aufhalten zu wollen ist lächerlich, die Auswirkungen zu mindern aber nicht. Die Frage ist deshalb eher, wie kann die Menschheit unter den kommenden Bedingungen weiter leben? Und dafür gibt es einige gute Ansätze, über die man viel zu wenig liest, die unter den Mühlen der Bürokratie versickern und die doch eine absolut notwendige Komponente sind. JA, auch wir Menschen müssen unser Verhalten zum Wohle der nächsten Generationen verändern. Der Ansatz, diese Veränderungen herbei zu führen, führt über die Lösung der gegenwärtigen Probleme!

Denn erst wenn mir jemand eine sinnvolle Alternative (finanziell und zeitlich) für meine Arbeitsstrecke von Henststedt-Ulzburg nach Lübeck (mit dem Auto 80km, 60 min), zeigen kann, bin ich bereit zu wechseln. Und ein jeder Mensch hat diese individuellen Probleme, und erst wenn wir hier funktionierende Alternativen entwickeln, kann ein echtes Umdenken statt finden. Da hilft es nicht, Reifen zu zerstechen (schon mal an die Opfer gedacht?) und sich auf Straßen festzukleben. Die, die man als Unterstützer in einer Demokratie braucht, die schreckt man mit solchen Aktionen ab – man bewirkt Nichts, nada, null, niente. Und man bietet auch keine Lösung, sondern wird eher zum Teil des Problems.

Und nur weil wir ein demokratisches System haben, erlauben wir Klima-kleber (Versammlungsfreiheit) und andere Protestformen. Ich habe wenig von solchen Aktionen in den totalitären Staaten mitbekommen, dabei scheint es klar zu sein, dass Deutschland alleine den Klimawandel wohl doch nicht aufhalten kann…

Übrigens gibt es bis heute Menschen, die den von Menschen beschleunigten Klimawandel leugnen. Ich brauche keine Statistiken oder Bilder von der Arktis – ich kann die Menschheitsgeschichte, die Industrialisierung, die Umweltverschmutzung und die Wetteränderungen an meinem Wohnort auch selbst deuten und feststellen.
JA, ich kann die Verzweifelung der Menschen verstehen. Ja, wir sehen am Wirken der Grünen, wie unser demoraktisches System Grundwerte von Parteien zerfrisst und in Rauch auf gehen läßt. Wenigstens hatten sie mal welche… 😉

Nein, ich habe keine bessere Idee – außer sich aktiv an Forschung und Entwicklung zu beteiligen und in der Lokalpolitik mit zu helfen, die richtigen Stellschrauben zu finden und zu drehen. Eine weitere Parkverbotzone, ein weiterer riskanter Fahrradweg sind keine Antworten, sondern blinder Aktionismus. In Henstedt-Ulzburg ist zum Beispiel eine Autobahnanschlussstelle Alveslohe absolut notwendig (da brauch’ ich keine Statisik und kein teures Gutachten für!). Ebenso wie regelmäßiger Busverkehr mit logischen Zielen und fairer Taktung, der nicht teurer, als der Unterhalt des Autos sein darf. Es ist einfach in einer Großstadt von “autofrei” zu reden, aber was ganz anderes eine Familie in einem Dorf zu unterhalten.

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(08) – Gendern

Aus der Reihe “Allgemeine Betrachtungen”

Natürlich ist jeder Mensch ein Individuum und wichtig. Ganz egal welcher Glaubensrichtung er angehört, welche Farbe seine Haut hat, welche Vorlieben er mit wem wie teilt. Es ist schade, dass wir nun mehr gezwungen werden sollen, diese Selbstverständlichkeit extra zu betonen. Lediglich um Aufmerksamkeit auf den Inhalt und nicht auf eher ungewohnte Wortkonstruktionen zu lenken, verzichte ich auf besondere Schreibweisen.

Ich gendere nicht. Jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau, ist erstmal Mensch. Das generische Maskulinum grenzt nicht die Frauen aus, denn es betont auch nicht die Männer. Es ist nicht männlich, braucht deshalb auch keine weibliche Ergänzung. Es ist einfach gewachsene Sprache. Sie kann und wird sich durch die Gesellschaft verändern – aber es ist anmaßend eine Änderung aufdrängen zu wollen.

Die Argumente über objektive Benachteiligung kann ich nachvollziehen – ich benachteilige (hoffentlich) niemanden. Wir werden nur zu einem gesunden Umgang kommen, wenn wir die Benachteiligungen bekämpfen. Doch sie sind nicht primär in der Sprache, sondern im alltäglichen Umgang miteinander. Ein Drängen auf Sprachänderungen führt meines Erachtens eher zum Gegenteil dessen, was man erreichen will.

Mann und Frau sind unterschiedlich und ich finde man sollte die Unterschiede respektieren und achten, statt alles zu einem Einheitsbrei verkommen zu lassen. Und wer Sprache versteht, kann Wortkonstruktionen wie “Studierende” nichts abgewinnen, denn das Wort ist eine Substativierung der Tätigkeit, die nur während der Tätigkeit die Person bestimmt. Ein/e Studierende/r die/der gerade isst, ist Essende/r, nicht Studierende/r…

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(07) – Wandel

Aus der Reihe “Allgemeine Betrachtungen”

Ich glaube, dass sich Menschen entwickeln. Was ich vor 30 Jahren gesagt, geschrieben und gedacht habe, basiert auf meinem Wissenstand und meinen Erfahrungen zu dieser Zeit. Mit Sicherheit war ich deutlich erbarmungsloser und absoluter in meinen Ansichten und Meinungen – vielleicht ein Vorrecht der Jugend…
Es ist eine Stärke, nicht eine Schwäche, wenn Menschen Ihre Meinung und Ansichten ändern können. Jedoch bin ich mir bewusst, dass es durchaus Grenzen und Heuchler gibt. Genauso, wie es Menschen gibt, die jede dieser Meinungsänderungen als das Schlimmste der Welt anprangern und sich über Menschen, die sich entwickeln, lustig machen und sie verhöhnen.

Wann genau ich einem Sinneswandel nicht mehr glauben mag, weiss ich nicht. Bei einem Neonazi zum Beispiel ist es ziemlich schwierig einen Sinneswandel wirklich zu erkennen. Bei einem stellvertretenden Ministerpräsidenten, der als Jugendlicher braunes Zeug verbreitet hat, wird es schwer an einen Wandel zu glauben, wenn sein weiterer Werdegang sich im eher rechten Niveau entwickelt hat. Dann liegt die Vermutung geradezu auf der Hand, dass profanere Gründe eine Rolle spielen könnten.

Egal – die Message hier ist: Menschen, Gesellschaften verändern sich kontinuierlich. Wer heutzutage ein kompromitierendes Kinderfoto hochhält und mit dem Finger auf lange Vergangenes zeigt, erkennt diese Möglichkeit vielleicht nicht an.

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(06) – Glaube und Kirche

Aus der Reihe “Allgemeine Betrachtungen”

Ich glaube, dass die Erlösung im Wirken Jesu, seiner Auferstehung und seiner Liebe liegt. Ich bin davon überzeugt. Aber ich bin nicht als Gottes Rächer, sondern als sein Kind auf Erden – so wie jeder andere. Er gibt mir eine Chance, seine Liebe anzunehmen und Ihm aus freiem Willen zu folgen. Und es ist meine Absicht, das zu tun und ich versuche mit Nächstenliebe und Vergebung zu agieren. Und genau deshalb steht es mir nicht zu über Andere zu urteilen.

Ich persönlich bin mit einigen gottlosen Dingen auf unserer Welt nicht einverstanden, aber ich nehme sie hin, in dem Wissen, dass der Herr der Richter ist. Homosexuell oder nicht – Gottes Kind ist Gottes Kind. Warum wir Menschen tun was wir tun ist unser freier Wille, der von Gott akzeptiert wird. Und wie ein gerechter Vater wird er uns mit den Konsequenzen unseres Wirkens konfrontieren – aber uns nie aufhören zu lieben. Die Hölle erlebt, wer sich vollständig und endgültig bereits zu Lebzeiten abwendet.

Beim Thema Abtreibung habe ich nie eine endgültige Position für mich entwickeln können, denn das Werk des Herrn ist unantastbar – beide, werdende Mutter und Embryo sind sein Werk. Das frau das eigene Vergnügen über das Leben stellt, kann ich einfach nicht nachvollziehen, das Leid einer vergewaltigten Frau allerdings sehr wohl. Ich kann nicht richten und will es auch nicht. Mit Sicherheit aber sollte das Leben einen sehr sehr hohen Stellenwert haben.

Und zum Thema Kircheninstitution: Kirche ist nicht Glaube, sondern der Versuch dem Glauben einen Rahmen, ein Konstrukt zu geben. Das – so zeigt die Vergangenheit – ist nicht immer in Einklang mit den Lehren Christi zu bringen. All das Leid, dass “Kirchenmänner” über ihre Opfer brachten – durch Mißbrauch, Unterjochung, Kreuzzüge und andere Worte und Taten, wird vom Herrn gesehen und gerichtet werden.

Die Kirche braucht Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit. Genau das hat sie in den letzten Jahren durch Veschleierung, Verzögerung und Abwiegelung verspielt. Jedoch muss man ihr auch zugestehen, das sie aus ihrer Position heraus nur bedingt anders handeln kann. Zumindest kann sie nicht all Ihre Wiedergutmachungsaktivitäten detailliert veröffentlichen, denn das würde neues Leid bei den Opfern verursachen. In der öffentlichen Diskussion herrscht deshalb einiges an Halbwissen und es werden viele Dinge zusammen geschmissen – das macht es schwierig, einzelne Aspekte genau zu verstehen und zu beurteilen. Und auch der Synodale Weg scheint ein Einsamer zu werden, denn in Rom werden die Dinge anders gesehen.

Aber die Kirche ist auch einer der wichtigsten Träger unseres Sozialstaats und alle die eine Abschaffung fordern, sollten sich die Frage stellen, wie es denn sonst mit den Armen und Hilfsbedürftigen unserer Gemeinschaft weiter gehen soll. Wenn man diese Frage nicht beantworten kann, nimmt man das Leid anderer in Kauf – und ist damit selbst keinen Deut besser. Zumindest wenn man austritt, sollte man vielleicht darüber nachdenken einen Dauerauftrag in Höhe des Kirchenbeitrags an das Rote Kreuz zu spenden? Das wäre konsequent und verdient meinen Respekt. Oder ist man vielleicht doch auch aus Geiz ausgetreten?

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