Kante zeigen

Der Vorfall vom Montag hat mir gezeigt, dass es einer grundsätzlichen Werte- und Richtungsdebatte bedarf. Für mich war das Parteiprogramm, insbesondere auch der Abschnitt “Recht auf sichere Existenz und gesellschaftliche Teilhabe” immer gesetzt und zählte zu den Dingen, die wir nicht mehr diskutieren müssen.

Leider musste ich mich durch Bernd Schlömer vom Gegenteil überzeugen lassen.
Mit seinem Zitat auf Spiegel Online hat sich Bernd Schlömer entschlossen, diesen Abschnitt im Parteiprogramm zu ignorieren und Johannes Ponader, sowie alle anderen Menschen, die auch keiner “geregelten Arbeit” nachgehen, zu diffamieren und persönlich anzugreifen.

Die Fragestunde am Montag abend im “Dicken Engel” wurde dazu genutzt die zitierte Aussage als Kurzschluß-Reaktion abzutun. Bernd Schlömer sagte, die Presse hätte Ihn da falsch zitiert und überhaupt habe er das so nicht freigegeben. Jegliche Forderung nach Entschuldigung oder öffentlicher Richtigstellung lehnte er allerdings auch ab.

In der gleichen Fragestunde hat Bernd Schlömer bestätigt, dass er mit der Springer Presse arbeiten würde, denn so wären 80 Millionen potentielle Wähler direkt zu erreichen.

Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass lt. Johannes Ponader das Ende der Spendenaktion Bernd Schlömer bereits bekannt war – ebenso die Tatsache, dass Johannes Ponader hieraus keinen Cent erhielt – ist eine “mir ist der Kragen geplatzt” Argumentation dürftig und nicht nachvollziehbar.Das wäre sie übrigens auch schon ohne dieses Wissen, da die Spendenaktion längst in der Medienöffentlichkeit verschwunden ist.

Ich unterstelle deshalb Bernd, dass er wissentlich einen Vorstandskollegen in der Öffentlichkeit angegriffen und die Grundwerte der Partei ignoriert hat um Wählerstimmen aus dem konservativen Lager zu gewinnen und die PIRATEN als legitime Nachfolger der FDP zu positionieren. (Siehe Zitat Schlömer in den Medien vor einigen Wochen.)

Ein solch kaltblütig-taktisches Verhalten ist schwer nachzuvollziehen, zumal die PIRATEN in meinen Augen auch für einen an Themen orientierten, sachlichen Politikstil stehen sollten. Wir haben gerade erst im Grundsatzprogramm von Schleswig-Holstein (P0203) unseren Politikstil als nicht personenbezogen, diffamierend, nachtragend oder aggressiv bezeichnet.

Wer für die Grundwerte der Partei einstehen will, sollte das nunmehr auch tun – sonst wird er sich am Ende vielleicht die Frage gefallen lasssen müssen “Wie konnte es nur soweit kommen und warum hast DU nichts getan?”

Aus diesem Grund findet Ihr hier ein PAD, in dem ich Fragen an den GESAMTEN Vorstand zu diesem Vorfall sammeln werde und daraus möchte ich einen direkten (nicht einen “öffentlichen”) Brief an den Vorstand verfassen und um Aufklärung bitten.

Parallel hierzu habe ich einen Antrag beim Vorstand (2012-10-15/02)eingereicht, sich mit der Sache zu beschäftigen und vom Bundesvorstand in der Rolle als Landesvorstand ebenfalls den Hintergrund zu erfragen.

https://hu.piratenpad.de/BuBernd
http://wiki.piratenpartei.de/SH:Vorstand/Beschlussantr%C3%A4ge

Related Images: