Die Argumentation von anlassbezogener und punktueller Spende finde ich interessant. Im ersten Moment wollte ich Ihr einfach zustimmen, doch andererseits erinnert mich diese an ein Problem, welches wir früher mal im Rettungsdienst hatten:
Dort war es so, dass private Anbieter günstigeren Service an die Städte anbieten konnten, als zum Beispiel das DRK, die Johanniter oder die Malteser. Ursache war, dass die klassischen Verbände ein vielfältiges Netz an sozialen Dienstleistungen unterhalten mussten und die Einkünfte aus dem Rettungsdienst hier wieder umgelegt wurden.
Weil also das DRK und ähnliche nicht nur die öffentlichkeitswirksame Arbeit, sondern auch viel Hintergrundarbeit finanzieren muss, können Sie nicht so günstig arbeiten, wie die Privatanbieter, die sich nur auf den lukrativen Teil des Business fokussieren.
Übertragen auf die PIRATEN heißt dass, das bei der anlassbezogenen punktuellen “Spende” nicht die Arbeit der Partei, sondern ein Projekt, eine Arbeit oder ein Event von einer durch den Spender individuell ausgesuchten Gruppe/Person bezahlt wird. Doch das ist schade und gefährlich!
Ich spende, weil ich an etwas glaube. Ich vertraue darauf, dass meine Spendengelder für diese Idee eingesetzt werden. Wenn man einen Beutel alter Kleider an Katastrophenopfer spendet; am besten noch in Eigeninitiative bis zum Empfänger bringt, erreicht man wenig. Klar kann man mit dem LKW voller Spielzeug- und Kleiderspenden seinen Namen medienwirksam ins rechte Licht rücken und als der große Wohltäter auftreten, doch wirksame Hilfe sieht anders aus.
Ich habe gelernt, dass viel Geld im Hintergrund benötigt wird. Es wird benötigt für Aufgaben, die nicht so medienwirksam sind, die aber viel wichtiger sind, wenn man wirklich helfen will. Vor allem aber auch Aufgaben, die ich nicht alle kenne und wo ich vertrauen haben muss, dass die Verteilung durch die Organisation nach Not und Notwendigkeit passiert.
Genau von diesem Vertrauen ist also nichts vorhanden, wenn ich bis auf das i-Tüpfelchen vorgebe, wer mein Geld wann wie und wofür einsetzt.
Das hat dann mit Spenden für eine Partei oder eine Organisation an sich NICHTS zu tun, sondern ist in meinen Augen Lobbyismus, denn das eigene Interesse und die eigene Präsentation stehen im Vordergrund. Der Grund übrigens, warum ich bei Pledges meistens meinen Namen verberge.
Deshalb glaube ich, es wird Zeit die Perversion der Spende zu beenden und klar und ehrlich von Sponsoring zu sprechen.